Wenn man kürzlich auf das Gelände des Ludwig-Steil-Hofs an der Präses-Ernst-Wilm-Straße kam und im hinteren Teil etwas leiser war, konnte man die besonderen Gäste schon hören. Vierbeinige, sehr liebenswerte Spürnasen hatten sich in Begleitung ihrer Hundeführer auf den Weg in das Volkeninghaus gemacht.
Mit dabei war auch die quirlige Bracke-Mischlingshündin Finya mit ihrem Frauchen Jasmin Klaus. „Gerne wollten wir von unserem Verein, dem Mantrailer Ostwestfalen Rettungshunde e.V., einmal das Schöne mit dem Nützlichen verbinden und für etwas Abwechslung und einen rundum tollen Nachmittag für die Bewohnerinnen und Bewohner sorgen sowie gleichzeitig auf unsere Arbeit aufmerksam machen“, betont die junge Frau stellvertretend für alle Vereinsmitglieder.
Beim Mantrailing (englisch für ‚man‘ ‘Mensch‘ und ‚trail‘ ‘verfolgen’) geht es um die Suche nach vermissten Personen durch ausgebildete Spürhunde. „Im Rahmen einer Übung wollen wir verschiedene Menschen auf dem Gelände suchen lassen“, ergänzt Einrichtungsleiterin Peggy Meerkötter-Puller.
Suchhunde und ausgebildete Mantrailer sind dabei nicht dasselbe, denn Mantrailer sind besonders gut darin, verschiedene menschliche Gerüche zu unterscheiden und sich dabei nicht von ablenkenden Gerüchen in der Umgebung beirren zu lassen. Im Verlauf der Übung möchten einige Bewohnerinnen und Bewohner interessiert mehr wissen und erfahren, dass beim Mantrailing speziell die Geruchsmoleküle der vermissten Zielpersonen gesucht werden. Es gab viele Fragen und das Kennenlernen der im wahrsten Sinne des Wortes tierischen Besuchergruppe verlief dabei ganz natürlich und fast nebenbei.
Nachdem einige Bewohnerinnen und Bewohner jeweils gemeinsam mit Mitarbeitenden auf dem weitläufigen und parkähnlichen Gelände erfolgreich gefunden wurden, gab es noch Raum für einen genaueren Austausch bei Kaffee und Kuchen. So wollte eine Bewohnerin beispielsweise genauer wissen, wie viel Zeit den Hunden zur Suche bleibt, wenn eine Person vermisst wird. „Das ist sehr unterschiedlich und ist von vielen Faktoren abhängig. In der Wissenschaft geht man heute davon aus, dass eine Geruchsspur manchmal bis zu 48 Stunden, in anderen Fällen aber auch einige Wochen erhalten bleibt“, erklärte ein Vereinsmitglied.
Ein rundum gelungener Nachmittag wird allen Beteiligten noch sehr lange in Erinnerung bleiben und sorgte für langanhaltenden Applaus, verbunden mit viel Dankbarkeit und Begeisterung. „Danke für diese gelungenen Stunden und ihre sehr wichtige ehrenamtliche Arbeit“, resümierte eine Bewohnerin.
Zu den Bildern:
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Zu Übungszwecken wurden auf dem weitläufigen Kerngelände des Ludwig-Steil-Hofs mehre Bewohnerinnen und Bewohner jeweils gemeinsam mit Mitarbeitenden gesucht.
Bildunterzeile
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Eindrucksvolle Übungen stellten die vertraute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier unter Beweis. Hier arbeiten Carsten Lüttge und Annika Lüttge mit ihrem Vierbeiner gemeinsam.
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Einrichtungsleiterin Peggy Meerkötter-Puller (ganz rechts) freute sich über Besuch von (von links): Melanie Bärsch, Helena Pape, Carsten Lüttge zusammen mit Cono und Jasmin Klaus.